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Gebäude Stadtwerke Schramberg

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Besuch in der Kläranlage


Die Viertklässler werden bereits von Roman Haberstroh,  Mitarbeiter der Kläranlage Schramberg, erwartet. Herr Haberstroh erzählt, dass in dieser Anlage die Abwässer der Gemeinden Lauterbach und Hardt sowie der Stadt Schramberg, in drei Stufen gereinigt und dann, nach mehrfacher Kontrolle, in die Schiltach eingeleitet werden. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 120l Trinkwasser pro Person und Tag und den ganzen Abwässern der Industriebetriebe, ist das eine ganz schöne Menge! Da ist es kein Wunder, dass die Anlage nie still steht und 24 Stunden am Tag läuft.

Los geht die Führung dort, wo das Abwasser aus der Kanalisation in ein Becken mit einem riesigen Rechen läuft. In dem Rechen bleiben alle größeren Dinge wie Feuchttücher, Wattestäbchen und Essensreste hängen und werden aussortiert. Sauber ist das Wasser danach aber noch längst nicht, deshalb fließt es nun durch ein weiteres Becken, den sogenannten Sand- und Fettfang. Dort sinkt der Sand, der sich im Wasser befindet, auf den Boden des Beckens und wird von einem Räumschild in eine Richtung befördert und anschließend abgepumpt. Die nach oben schwimmenden Fettteilchen werden von dem Räumschild separat entfernt. Zurück bleibt unter anderem eine ganze Menge Schlamm, der dann im Vorklärbecken abgesondert wird.

Nach dieser mechanischen Reinigung muss das Abwasser jedoch auch von Schadstoffen befreit werden. Dies geschieht bei der biologischen Reinigung, dem Herzstück der Anlage. In riesigen Belebungsbecken wird Sauerstoff in das Wasser geleitet, wodurch sich die Bakterien stark vermehren. Diese vielen Bakterien fressen dann die ganzen restlichen Schmutzteilchen aus dem Wasser heraus. Extra für die Schüler/-innen schaltet Herr Haberstroh die Sauerstoffzufuhr ein und auf einmal fängt es im Becken wie verrückt an zu sprudeln, was allerdings, sehr zur Freude der Schüler, eine im Becken schwimmende Ente überhaupt nicht zu stören scheint.

Jetzt ist das Wasser fast schon ganz sauber! Fehlt nur noch der letzte Schritt, die chemische Reinigung, in dem das Wasser zum Beispiel von Phosphat befreit wird.

Das sind ganz schön viele Informationen für die Schüler/-innen. Eine wichtige Frage bleibt aber noch: Was ist denn mit dem Faulturm? Auch darauf hat Herr Haberstroh natürlich eine Antwort: Während der Reinigung des Wassers entsteht unglaublich viel Schlamm, der in den Faulturm gepumpt wird. Dort bleibt er 20 Tage lang und fängt an zu faulen. Aus dem Methangas, das dabei entsteht, wird Strom erzeugt, der dann wieder in der Kläranlage verbraucht werden kann. Wenn zu viel Gas entsteht, kann es über eine riesige Gasfackel verbrannt werden.

Zum Schluss darf dann von den Schülern sogar noch die Leitstelle besucht werden. Hier laufen alle Fäden zusammen. Frau Schäfer hat vom PC aus einen perfekten Überblick über die ganze Anlage. Sie ist es auch, die im angrenzenden Labor die Wasserproben untersucht, bevor das gereinigte Wasser in den Bach, die Schiltach, eingeleitet werden darf. Die zunehmenden Mengen an Mikroplastik werden allerdings auch in der Kläranlage mit Besorgnis betrachtet, da diese kleinsten Teilchen nur mit sehr hohem Aufwand aus dem Abwasser herausgefiltert werden können.

Das war ein interessanter Vormittag für Schüler/-innen und Lehrkräfte und alle bedanken sich recht herzlich bei den Mitarbeitern der Kläranlage für die spannenden Einblicke.

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