Firmengruppe Simon
Sie bohren sich durch die extrem harten Gesteinsschichten des Gotthard-Massivs, unterqueren das Flussbett der Elbe, sie sind im Berliner Untergrund und in Röhren der Moskauer U-Bahn anzutreffen – kaum eine Tunnelbaustelle auf der Welt, in der nicht Spezialwerkzeuge aus Aichhalden zum Einsatz kommen. Die BETEK Bergbau und Hartmetalltechnik zählt weltweit zu den führenden Herstellern von Hartmetallmeißeln, wie sie im Tunnel- und auch im Straßenbau
benötigt werden.
BETEK ist ein Unternehmen der Firmengruppe Simon, die in Aichhalden über 400 Mitarbeiter beschäftigt. Mit ihren Hartmetall-Verschleißwerkzeugen trägt BETEK ungefähr zur Hälfte zu den 94,8 Mio. Euro Jahresumsatz bei, die die Firmengruppe 2003 erwirtschaftete. Rund 55 % des Umsatzes erzielt das exportstarke Unternehmen im Ausland. Doch nicht nur die von Geschäftsführer Karl Kammerer mitgeführte BETEK fühlt sich auf dem Weltmarkt zu Hause. So hat sich die Karl Simon GmbH & Co. KG mit Produkten der Galvano- und Sintertechnik, u.a. als Zulieferer der Automobilindustrie, einen Namen gemacht. „Ich weiß nicht, welche Automarke Sie fahren – aber unsere Teile sind sicher darin verbaut,“ erzählt Gerd F. Frers, Geschäftsführer der Firmengruppe Simon, stolz. Doch nicht erst wenn man in das Auto einsteigt, kommt man mit Simon-Produkten in Kontakt. Schon zu Hause ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein Schrank oder ein Regal mit Simon-Möbelschlössern oder -beschlägen bestückt ist. Auch bei der Produktion von Spikes für Winterreifen gehört Simon zu den Pionieren und ist heute Weltmarktführer. Vom Schwesterunternehmen SITEK werden neben Spikes auch Hartmetall-Fräslamellen und Sägezähne für Kreissägeblätter angeboten.
Neben den in Aichhalden ansässigen Unternehmen gehört noch die SIKU GmbH zur Firmengruppe. Im Schweizerischen Rickenbach im Kanton Luzern werden seit 1974 hochwertige
Kunststoff-Spritzgussteile gefertigt.
Den Grundstein für die heutige Firmengruppe legte Karl Simon, der 1918 im Keller seines Schramberger Wohnhauses erste Bauteile für die Uhrenindustrie veredelte. Sein Sohn Karl Simon jr. gründete dann das gleichnamige Unternehmen, und nimmt später auch die Herstellung von Blech- und Stanzteilen auf. 1992 hat sich die Familie Simon aus dem Geschäft zurückgezogen. Seither gehört die Simon-Firmengruppe zu den Beteiligungsgesellschaften der INDUS Holding AG. Die an der Börse notierte Holding ist an zahlreichen Unternehmen beteiligt und erwirtschaftete 2003 mit rund 4.500 Mitarbeitern einen Konzernumsatz von über 680 Mio. Euro.