Firmenportrait

Carl Haas


Wenn Schramberger den Namen Carl Haas hören, dann denken sie erst einmal an Spiralfedern. Jahrzehntelang war das Unternehmen einer der größten Zulieferer für die Uhrenindustrie im Schwarzwald. Bereits vor dem 2. Weltkrieg werden diese Produkte weltweit exportiert – bis nach China und Japan. Kaum eine mechanische Uhr kam ohne die hochpräzisen Federn aus Schramberg aus. Und heute, im Zeitalter von Quarz- und Funkuhren?

Modernste Produktionsverfahren und hochqualifizierte Mitarbeiter sichern den Erfolg

„Wir mussten innerhalb von 30 Jahren unsere Produktpalette komplett austauschen,“ erklärt Geschäftsführer Carl Jens Haas die schwierige Aufgabe. Doch auch heute noch profitiert das Unternehmen von den Kompetenzen in der Draht- und Bandverarbeitung. Kleinste Abmessungen und höchste Präzision sind die Stichworte, die heute genauso wie einst die Produkte bei Carl Haas charakterisieren. Nur dass diese heute nicht mehr in Uhren, sondern vor allem in Kraftfahrzeugen verbaut werden.

Rund 70 Prozent des Jahresumsatzes von 34 Millionen Euro erwirtschaftet Carl Haas heute als Kfz-Zulieferer. „In jedem zweiten weltweit verkauften Diesel-Fahrzeug wird die Selbstzündung im Motor von unseren Heizelementen ausgelöst,“ erzählt Carl Jens Haas. Doch nicht nur als Automobilzulieferer ist die Kompetenz von Carl Haas gefragt. So produziert das Familienunternehmen zum Beispiel hochpräzise Führungsdrähte und Sonderprodukte für die
Medizintechnik.

Die Produktion von Kunststoffverbundteilen (Kombination von Kunststoff- und Metallkomponenten) hat in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen und ist inzwischen in einem eigenen Geschäftsbereich zusammengefasst. Auch hier zählt die Automobilindustrie zu den Hauptabnehmern von Steckverbindungen, Sensoren und Kontakten.

Modernste Produktionsverfahren und hochqualifizierte Mitarbeiter sichern den Erfolg Große Bedeutung in der Fertigung hat das Laserschweißen. Mit diesem modernen Verfahren können Werkstücke besonders präzise positioniert und berührungslos geschweißt werden. Carl Haas war lange Zeit führend in der Entwicklung der Lasertechnik. 1988 wurden die Aktivitäten rund um den Laser in die Haas Laser GmbH ausgegliedert. 1992 wurde die inzwischen zum Marktführer für Festkörperlaser ausgebaute Tochter an die Trumpf Firmengruppe verkauft.

Turbinenschaufeln  2004 feierte Carl Haas das 100jährige Firmenbestehen. Rund 300 Mitarbeiter arbeiten heute im neuen Werk auf dem Sulgen. In Gebäuden in der Talstadt sind die Lehrwerkstatt und der Werkzeugbau untergebracht. Weitere Produktionsflächen sind bei Junghans in der Geißhalde angemietet.

An beiden Standorten werden große Anstrengungen unternommen, die Energiekosten zu senken. So wird auf dem Sulgen zum Beispiel die Abwärme der Maschinen im Winter zum Heizen verwendet. Die Heizanlage in der Talstadt wurde 2004 aus ökonomischen und ökologischen Gründen von Öl auf Erdgas umgestellt.