Tiefbrunnen Schönbronn II

Neue Pumpe sichert Wasserversorgung

Auf den ersten Blick ist der Schramberger Tiefbrunnen Schönbronn II schwer zu erkennen. Während an der Oberfläche nur ein großer Schachtdeckel zu sehen ist, verbirgt sich in der Tiefe ein ausgeklügeltes System. Wichtigstes Bauteil: Eine leistungsstarke Pumpe, die aus 100 Metern Tiefe Wasser an die Oberfläche fördert – vier Liter pro Sekunde.

Nach zehn Jahren Höchstleistung ist die Pumpe verschlissen und muss ausgetauscht werden. Kein einfaches Unterfangen. Da die Pumpe ganz unten im Tiefbrunnen montiert ist, muss zuerst die gesamte, rund 100 Meter lange Steigleitung abmontiert werden. Mit einem Autokran wird das gesamte Rohrsystem angehoben, um dann die einzelnen, jeweils zwölf Meter langen Teilstücke auseinanderzuschrauben. Erst am letzten Stück ist die Unterwassermotorpumpe befestigt.

Bei den Arbeiten ist höchste Konzentration gefordert. „Sollte ein Rohrstück wieder in die Tiefe des Brunnens fallen, wäre es äußerst kompliziert, es wieder hoch zu holen“, erklärt der für die Bauarbeiten verantwortliche Wassermeister Martin Pfundstein.

Die komplette Montage dauert fast einen ganzen Tag. Rund drei Stunden werden benötigt, um die Rohre und die alte Pumpe auszubauen und weitere drei Stunden, um die Steigleitung mit der neuen Pumpe wieder zu installieren. Pfundstein: „In einen solchen Pumpenwechsel investieren die Stadtwerke rund 3.200 Euro. Zudem sind vier Personen einen ganzen Tag lang mit den Arbeiten beschäftigt.“ Insgesamt betreiben die Stadtwerke Schramberg acht Tiefbrunnen. Das bedeutet, dass fast jedes Jahr eine der Pumpen ausgetauscht wird. In diesem Frühjahr ist der Elektromotor des Tiefbrunnen Schönbronn II ausgefallen, so dass die Unterwasserpumpe ersetzt werden musste.

Das von diesem Tiefbrunnen geförderte Wasser wird in den Hochbehälter Sulgerberg gepumpt. In diesen großen Behälter neben dem Wasserturm wird auch Trinkwasser aus den Tiefbrunnen Brambach und Mariazell sowie von der Wasserversorgung Kleine Kinzig eingespeist. So entsteht ein Mischwasser, das etwa zur Hälfte aus Grundwasser und aus Oberflächenwasser besteht. Mit dem Wasser werden die Stadtteile Sulgen, Heiligenbronn und Schönbronn versorgt. Damit auch die Haushalte in den höher gelegenen Wohngebieten Sulgens über einen ausreichenden Wasserdruck verfügen, sind diese an den Wasserturm angeschlossen.

Der Hochbehälter Sulgerberg ist eine wichtige Stütze der Schramberger Wasserversorgung. So wird etwa die Hälfe der täglich rund 3.300 Kubikmeter Trinkwasser vom Hochbehälter aus zu den Haushalten und Gewerbekunden gepumpt. Die Qualität des Trinkwassers wird übrigens regelmäßig von zwei neutralen Labors untersucht. Das Schramberger Wasser erreicht dabei stets Bestnoten.

(Quelle Stadtwerker 3/06)